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Martin Schmitt gewinnt Skisprung-Weltcup vor Malysz
Lahti (dpa) - Martin Schmitt vom SC Furtwangen ist an der Stätte seiner größten Siege in
die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Mannschafts-Olympiasieger gewann in Lahti sein erstes
Weltcup- Skispringen in dieser Saison. Er rangierte mit Sprüngen über 125,5 und 125 m und
266,8 Punkten vor Adam Malysz (Polen/263,7) und dem Slowenen Robert Kranjec (261,7).
«Ich bin schon erleichtert und froh über diesen Sieg», freute sich Schmitt mehr innerlich
als überschwänglich über seinen 28. Weltcup-Triumph. Der Deutsche hatte vor Jahresfrist
in Lahti zwei seiner insgesamt vier Weltmeisterschafts-Titel gewonnen.
«Ich freu' mich ganz besonders für Martin, der sich über Monate heran gekämpft hat.
Olympia hat ihm Auftrieb gegeben. Er blüht jetzt richtig auf. So ist er auch für die
Skiflug-WM gerüstet», sagte Andreas Bauer, der in Abwesenheit von Bundestrainer Reinhard
Heß und Co-Trainer Wolfgang Steiert die deutschen Springer in Lahti betreut.
Durch den 2. Platz von Adam Malysz hat der verletzt fehlende Sven Hannawald kaum noch
Chancen auf den Gewinn des Gesamt-Weltcup. Titelverteidiger Malysz vergrößerte bei vier
noch ausstehenden Wettbewerben den Vorsprung auf Hannawald auf 231 Punkte.
In Lahti konnten neben Schmitt auch Christof Duffner (Schönwald) als 7. und Michael
Uhrmann (Rastbüchl) als 9. überzeugen. «Ich hoffe, dass der Winter gut zu Ende geht. Ich
kann noch ein paar Weltcup- Punkte brauchen», sagte Uhrmann. Mannschafts- Olympiasieger
Stephan Hocke (Oberhof) verpasste hingegen ebenso wie Alexander Herr
(Schonach-Rohrhardsberg), Dirk Else (Oberwiesenthal) und Jörg Ritzerfeld (Oberhof) den
Finaldurchgang der besten 30. Georg Späth (Oberstdorf) schied bereits in der
Qualifikation aus.
Bundestrainer Reinhard Heß ist in Lahti nicht dabei, weil er an diesem Wochenende beim
offiziellen Abschied von Hansjörg Jäkle bei der Schwarzwälder Springertournee in
Schönwald dabei ist. «Das bin ich meinem Athleten schuldig», sagte Heß. Jäkle, 1994 in
Lillehammer Mannschafts-Olympiasieger, beendet seine Springer-Karriere.
Samstag 2. März 2002
Finnen nehmen Revanche für Olympia-Schlappe
Lahti (dpa) - Finnlands Skispringer haben vor eigenem Publikum erfolgreich Revanche für
den verlorenen Team-Wettbewerb bei den Olympischen Winterspielen genommen. Beim
Mannschafts-Weltcup in Lahti siegten die Finnen überlegen mit 1022,6 Punkten.
Deutschland, das in Salt Lake City mit 0,1 Punkten Vorsprung vor den Finnen
Mannschafts-Olympiasieger geworden war, wurde vor 25.000
Zuschauern Dritter. Christof Duffner (Schönwald), Stephan Hocke (Oberhof), Michael
Uhrmann (Rastbüchl) und Martin Schmitt (Furtwangen) kamen hinter Slowenien (974,3)
auf 953,5 Punkte.
«Die Finnen haben verdient gewonnen, sie waren die stärkste Mannschaft. Mit dem dritten
Platz können wir zufrieden sein», sagte Martin Schmit, der nach 348 Tagen Pause wieder
einen Einzel-Weltcup gewonnen hatte. «Wir können mit dem dritten Platz leben. Wir
wussten schon vorher, dass es ohne Sven Hannawald schwer wird, gegen die Finnen zu
bestehen», sagte Andreas Bauer, der die deutschen Springer in Lahti betreute.
Auch in der WM-Stadt des vergangenen Jahres stellte sich die Frage nach
Sinn und Unsinn des Mannschafts-Weltcups. Der Veranstalter hatte Mühe, die
vorgeschriebenen acht Teams zusammenzubekommen. Unter anderen fehlte die Schweiz:
Doppel- Olympiasieger Simon Amann zog einen Auftritt bei «Wetten dass,...?» vor.
«Teamspringen gehören zu internationalen Großereignissen, aber im Weltcup reicht auch
eins», sagte Christof Duffner.
Sven Hannawald hat seine Knochenhautentzündung im Schienbein, die ihn zur Pause
zwang, überwunden. Der Hinterzartener brach gemeinsam mit dem deutschen Co-Trainer
Wolfgang Steiert nach Lillehammer auf. Auf den Olympiaschanzen von 1994 soll dem 27-
Jährigen der Feinschliff für die Skiflug-Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende in
Harrachov/Tschechien verpasst werden. Hannawald reist als Titelverteidiger und einer der
Top-Favoriten ins Riesengebirge.
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