Gross angekündigt war es, das Spiel der slowenischen Fussballdamenmannschaft. Am Samstag
spielten sie gegen die Trainer der Skisprungmannschaften, und am Sonntag war als großer Event
das Spiel gegen Finnland, Norwegen und Deutschland angesetzt. Geworben wurde mit den drei
großen Namen Tommy Ingebrigtsen, Janne Ahonen und last but not least: Martin Schmitt.
Gespielt werden sollte auf dem kleinen Teersportplatz in Kranjska Gora jeweils fünf gegen
fünf mit fliegendem Wechsel.
Da wir eine große Menschenmenge erwartet hatten, trudelten wir schon um vier Uhr dort ein
und fanden nur eine Hand voll Zuschauer vor, sowie die Mannschaft der Sloweninnen, die sich seit
einiger Zeit warmspielte. Der Wind pfiff eisig kalt, und die Mädels wussten zu diesem Zeitpunkt
noch nicht, daß sie sich in ihren kurzen Hosen noch eine Stunde gedulden und warmhalten mußten.
Es dauerte und dauerte, kein Springer war in Sicht. Die Zuschauerzahl stieg auf - ich würde mal
schätzen - etwa 50 Leute, und noch immer wärmten sich die Spielerinnen auf.
Dann blitzte am Straßenrand eine norwegische Teamjacke auf. "Na endlich!" dachten wir, und die
weiblichen Kicker bestimmt auch.
Es muß etwa 17.00 Uhr gewesen sein, als klar war, daß weder Finnen noch Deutsche sich herablassen
würden, zu erscheinen. Also nahmen die Norweger einsam und ohne internationale Unterstützung die
Herausforderung an.
Die Stimmung war mäßig, denn nicht wenige der Zuschauer hatten sich allein wegen Schmitt und CO.
dort eingefunden, und ich gebe zu, wir waren einigermaßen enttäuscht.
Angeblich jedoch hatte sich keiner der Spieler verpflichtet, mitzumachen. Es war ein Benefizspiel,
das angekündigt worden war, ohne das Einverständnis der Spieler abgesichert zu haben. Aber sicher
kann ich das nicht behaupten, ich habe es nur aus "Insiderkreisen" gehört.
Umso bewundernswerter, daß die komplette norwegische Skisprungmannschaft angetreten war, mit Tore
und Arne Sneli, Lasse Ottesen, Olaf Magne Doennem, Morten Aagheim, Henning Stensrud, Roar
Ljoekelsoy und Tommy Ingebrigtsen.
Unsere Hochachtung für die Springer aus dem Norden wuchs und wir beschlossen, ihnen das auch durch
lautes Gebrüll, Gekreische und Gesinge (kollektive Kreischiemutation durch die drei großen Gs
nennt man das *g*) auch zu zeigen und so dafür zu sorgen, daß auch sie ihren Spaß an der Sache
hatten.
Denn eine Herausforderung war das Spiel nicht. Die Sloweninnen kamen nicht wirklich zum Zug, und
die norwegische Mannschaft gewann haushoch, wie schon die Trainer am Tag zuvor.
Vielleicht lag es auch an unseren Anfeuerungsrufen und der (meist mißglückten) LaOla-Welle...
Aber so einfach ist das zu neunt nicht, vor allem, wenn immer der Mittlere anfängt *lol*
Es bleibt zu sagen, daß es umso größere Hochachtung verdient, daß die Norweger erschienen waren,
bei eisiger Kälte, auch falls sie nicht sicher zugesagt hatten. Aber sie waren da. Und das allein
zählt.
Und ich glaube, daß unsere gute Laune und die Stimmung, die einem besser besuchten Spiel in nichts
nachstand, sie für die Kälte und den Weg vom Hotel außerhalb entschädigt hatte.
In diesem Sinne:
Noch einmal LaOla und Hut ab für Tommy, Lasse, Olaf, Arne, Tore, Henning, Roar und Morten !!
Ihr seid eine tolle Truppe!
* und nochmal Tommy, der uns mit der Megasiegersektflasche verfolgte.