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 Bjørn Einar Romøren
Name: Bjørn Einar Romøren
Geboren: 01.04.1981
Verein: Hosle IL
Team: Kollenhopp
Wohnort: Hosle in Bærum (bei Oslo)
Beruf: Student (Wirtschaft in Oslo)
Größe: 1,82 Meter
Gewicht: 63 kg
Geschwister: 1 Bruder, Jan-Erik (24)
Weitester Sprung: 212 m in Planica

Internationale Erfolge:
  • 1. Weltcup Bischofshofen (02/03)
  • 1. COC Winterberg (2000/2001)
  • 1. Norwegische Meisterschaft 2001 (Großschanze)
  • 1. Norwegische Meisterschaft 2002 (Großschanze)
  • 11. Sommer-Grand-Prix 2002 (Gesamt-Wertung)
  • 16. WM 2001 in Lahti (Großschanze)

 
 Die Erfolge im Überblick
Teilnahme an Weltmeisterschaften:
2001 in Lahti: 16.(G), 33.(N), 7.(Team), 8.(Team)

Teilnahme am Weltcup:
2000/01: 31.Oberstdorf(F), 35.Oberstdorf(F)
2000/01: keine Weltcup-Punkte
2001/02: 35.Lahti, 45.Kuopio, 45.Neustadt, 45.Oslo
2001/02: keine Weltcup-Punkte
2002/03: 1.Bischofshofen, 7.Engelberg, 13.Trondheim, 14.Kuusamo, 14.Engelberg, 15.Partenkirchen

Teilnahme am Continentalcup:
1999/00: 4.Brotterode, 5.Ishpeming
1999/00: 20. in der Gesamt-Wertung
2000/01: 1.Winterberg, 2.Brotterode, 4.Lauscha, 11.Brotterode, 21.Lauscha
2000/01: 24. in der Gesamt-Wertung
2001/02: 4.Gallio, 4.Gallio, 20.St.Moritz, 20.Engelberg
2001/02: 82. in der Gesamt-Wertung
So 2002: 18.Marikollen

Teilnahme am Sommer-Grand-Prix:
2002: 4.Lahti, 8.Lahti, 12.Hinterzarten, 27.Courchevel, 28.Innsbruck
2002: 11. in der Gesamt-Wertung

Teilnahme an Norwegischen Meisterschaften:
2001 in Steinkjer: Norwegischer Meister (Großschanze), 4.(Normalschanze)
2002 in Høydalsmo: 4. (Normalschanze)
2002 in Odnes: 3. (Großschanze)
2002 am Marikollen: 2. (Sommer-Meisterschaft, Normalschanze)
2002 in Trondheim: Norwegischer Sommer-Meister (Großschanze)

 
 Über Bjørn Einar Romøren
Hmmm ... das schmeckte gut!

Von BJØRN ARNE JOHANNESSEN

MÜNCHEN (VG) Ein heißhungriger Sieger von Bischofshofen Bjørn Einar Romøren (21) bekam genau das, was er sich vor Mitternacht gewünscht hatte: Den größten Hamburger in München.

"Hmmm --- das war gut", sagt Bjørn Einar Romøren - nach einem Cheese Xtreme XXL bei Burger King in einem Lokal auf dem Franz-Josef-Strauss Flughafen bei München. Einmal verzichtete er auf die Reformkost, die für die mageren Skispringer üblich ist. Ein saftiger Burger mit Pommes und Cola war das, worauf er Hunger hatte.

Heute sollte es besser keine Gewichtskontrolle bei Nationaltrainer Mika Kojonkoski geben.

"Wir essen normalerweise Gesundheitskost. Das ist auch besser für den Körper. Aber ab und zu dürfen wir auch mal reinhauen", sagt Romøren.

Nach dem Triumph in Bischofshofen versuchte der Internationale Skiverband (FIS) Romøren nach München mit Hilfe der Polizei zu eskortieren, um noch den letzten Flug nach Oslo zu bekommen. Das klappte nicht. Ohne Kleidung und Teamkollegen musste er am Flughafen warten.

Das VG-Team öffnete seine Koffer so, dass Romøren nicht in Skisprung-Kleidung reisen musste. Mit Sportschuhen und einer Hose wurden er und der Rest des Skisprung-Teams im Kempinski Hotel am Flughafen untergebracht. Die meisten von ihnen hatten sich seit dem Triumph in Österreich am Nachmittag nicht gesehen.

Anders Bardal und Henning Stensrud warfen sich ihm um den Hals. Der Rest feuerte ihn unter Jubelgebrüll an. Endlich ist Norwegen zurück in der Weltspitze, auch bei der 4-Schanzen-Tournee.

Wenn Romøren spricht, steht immer jemand um ihn herum. Er lässt sich etwas einfallen - fast die ganze Zeit. Er sieht nicht wie ein Skispringer sondern mehr wie ein Snowboarder aus. Und alle kommentieren seinen Kinnbart.

"Es gibt nicht viel Ärger mit mir. Aber es kann sein, dass ich meine eigene und sonderbare Meinung habe. Und dann stehe ich knallhart dazu", sagt Bjørn Einar Romøren.

Vor dieser Saison hatte es Romøren noch nie geschafft ein Finale im Weltcup zu erreichen. Unter Mika Kojonkoski ist er richtig aufgeblüht. Gestern jubelte er, weil ein Traum in Erfüllung gegangen war.

"Ich habe das noch nicht kapiert, was ich vollbracht habe. Und habe lieber noch nicht auf mein Handy geschaut. Dort sind wohl ein Teil der Glückwünsche drauf." sagt Bjørn Einar.

Nach dem tollen Saisonstart von Sigurd Pettersen zeigte Roar Ljøkelsøy gute Leistungen bei der 4-Schanzen-Tournee. Gestern war Romørens Tag. In der Nationen-Wertung im Weltcup ist Norwegen auf Platz zwei - Österreich führt deutlich.

"Wir haben nur auf Bjørn Einar gewartet. Aber das war überraschend, dass er bei der 4-Schanzen-Tournee gewonnen hat. Neben den Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen ist ein Sieg bei der 4-Schanzen-Tournee am schwierigsten zu erreichen. Das hat mir sehr imponiert", sagt Jan Erik Aalbu.

BISCHOFSHOFEN (VG) Bei der WM in Lahti vor zwei Jahren sprang er so schlecht, dass er anfing zu weinen. Jetzt glaubt er an WM-Gold in einem Monat.

"Ja, ich glaube, ich kann jetzt WM-Gold gewinnen. Ich muss ja daran glauben, das schaffen zu können, wenn ich ein Springen bei der 4-Schanzen-Tournee gewinnen kann. Und ich kann auch noch ein besserer Skispringer werden. Wenn Mika mich nicht angelogen hat", sagt Bjørn Einar Romøren.

Seine ersten Versuche beim Skispringen machte er mit drei Jahren. Als er das erste Mal auf dem Fossumbakken 1987 sprang, war er sechs Jahre alt.

"Es war ein bisschen ein Auf und Ab für mich. Als 12-jähriger wurde ich Norwegischer Meister, aber ich war kein Riesentalent. Und die Frage ist, ob ich heute noch Skispringen würde, wenn da nicht der Rest der Familie gewesen wäre", sagt Bjørn Einar Romøren.

Papa Trygve und Mama Bente-Lill - die zweite Vorsitzende im Skisprung-Komitee im norwegischen Skiverband - packten Ski und Ausrüstung ins Auto und fuhren für Bjørn Einar und seinem Bruder Jan-Erik quer durch Ost-Norwegen, nur um zu trainieren.

"Es gab mehrere schneearme Winter in der Gegend rund um Oslo. Dann mussten wir nach Raufoss und Lillehammer. Viele meiner Kameraden gaben auf. Ich muss meinen Eltern dafür danken, dass ich heute hier bin", sagt Bjørn Einar Romøren.

Der Springer aus Bærum konnte es kaum fassen, dass er in Bischofshofen gewonnen hatte und holte den ersten Sieg seit neun Jahren für Norwegen bei der 4-Schanzen-Tournee. Er lag nach dem ersten Durchgang auf dem achten Platz. Im Finale sprang er auf 130,5 Meter. Den Supersprung konnte keiner der großen Stars überbieten - und auch die starken österreichischen Heimfavoriten schafften es nicht Romøren zu schlagen.

"In diesem Sommer habe ich mich vom 31. auf den 12. Platz beim Sommer-Grand-Prix in Hinterzarten gesprungen. Aber ein Sprung vom achten auf den ersten Platz bei der 4-Schanzen-Tournee ist fast zu gut, um wahr zu sein. Das Gefühl ist einfach unglaublich", sagt Bjørn Einar Romøren.

Aber Romøren hatte auch Glück. Als er die Schanze hinunter flog, hatte er optimale Bedingungen. Als Sven Hannwald, Janne Ahonen, Andreas Kofler und Florian Liegl an der Reihe waren, hatten sie alle wenig Aufwind.

"Liegl ist nur 116,5 Meter gesprungen. Er hatte fast keinen einzigen Sprung unter 130 Meter hier auf dieser Schanze. Natürlich hatte ich Glück. Aber das war nicht schön da unten im Auslauf zu stehen und zu sehen, wie die anderen Fehler machen", sagt Bjørn Einar Romøren.

Der Kontrast des gestrigen Siegers - von dem schmerzhaften WM-Debüt in Finnland vor zwei Jahren, als Norwegen nur auf dem 8. Platz beim Teamspringen auf der K-90-Schanze landete - ist enorm.

"Ich habe einen auf die Schnauze nach dem ersten Durchgang bekommen, und mit der Gewissheit, dass ich der Mannschaft alles zerstört hatte, bin ich in den Wald weggelaufen", sagt Bjørn Einar Romøren.

Die schlimmste Enttäuschung kam danach, als Romøren wusste, dass der Sturz keine Bedeutung für das Ergebnis hatte. Aber das WM-Erlebnis setzte ihm noch lange danach zu.

Jetzt hat sich im Kopf alles umgedreht. Sigurd Pettersen und Roar Ljøkelsøy können auch bei der WM in Italien gewinnen und Norwegen ist stark genug, um Gold im Teamspringen zu holen.

Es war auch einer der Teamkollegen, an den Romøren am meisten dachte, als er sich auf den Abschluss-Wettbewerb der 4-Schanzen-Tournee vorbereitete.

"Das wichtigste für mich war, dass Roar (Ljøkelsøy) es auf das Siegerpodest in der Gesamt-Wertung schaffen sollte. Schade, dass er das nicht geschafft hat. Er war so nah dran", sagt Romøren.

Es war ein atemberaubender Wettbewerb für Romøren nach der Siegerehrung im Auslauf. Er musste zur Doping-Kontrolle, zur internationalen Pressekonferenz - und auf dem Weg hinaus vergaß er fast seinen Scheck für den Sieg.

Romøren betrachtete den Scheck und sagte:

"Du lieber Himmel, das hier ist mehr Geld, als ich je in meinem Leben zusammen gehabt habe."

Die Mutter verpasste den Siegsprung

Von HENRIK ODIIN

Die Mutter von Bjørn Einar Romøren ist Mitglied des norwegischen Skisprung-Komitees, aber verpasste den Siegsprung ihres Sohnes in Bischofshofen.

Bente-Lill Romøren ist auf Dienstreise in ihrem Job als Geschäftsführerin der Arzneimittel-Firma "Novo Nordisk Pharma". Montag Nachmittag hatte sie einen Geschäftstermin in Athen.

"Das war sehr ärgerlich! Es gibt nicht viele Sprünge von ihm, die ich im Fernsehen verpasse", sagt sie am Telefon zu VG.

Jetzt freut sie sich darauf Bjørn Einars Sprung am kommenden Freitag auf Video zu Hause in Bærum anzusehen. Ihren Sohn sieht sie in der nächsten Woche nicht.

Den Sprung im ersten Durchgang konnte Bente-Lill noch auf Eurosport in ihrem Hotelzimmer in Athen sehen. Auf dem Weg zu der Sitzung hoffte sie auf einen Platz unter den besten 15.

"Das Telefon klingelte genau nach der Sitzung. Als ich ein «Glückwünsch» hörte, habe ich mit einer guten Platzierung gerechnet, aber an einen Sieg habe ich nicht gedacht", sagt sie.

Im Skisprung-Komitee ist Mutter Romøren zweite Vorsitzende im Arbeitsausschuss mit der Aufgabe, ökonomisch Ordnung zu halten. Auch wenn sie nichts direkt mit dem sportlichen Teil zu tun hat, hat sie eine positive Veränderung in der norwegischen Skisprung-Szene bemerkt.

"Es gibt eine große Harmonie und Skisprung-Norwegen hält zusammen. Es macht Spaß zu sehen, dass die ganze Mannschaft zu gute Leistungen zeigt, wenn man bedenkt, wie viel sie vorher zu tun hatten", sagt sie.

Sie glaubt nicht, dass die ganze Aufregung um den Sieg ihres Sohnes seine Leistung im Hinblick auf die Nordische Ski WM beeinflussen wird.

"Nein, ich bin nicht beunruhigt deswegen. Jan Erik Aalbu ist sehr fleißig darin, seinen Athleten zu helfen und ich glaube, dass Bjørn Einar daran Gefallen findet. Gleichzeitig glaube ich, dass er zielgerichtet seine Arbeit knallhart fortführen wird." sagt Bente-Lill Romøren.

Auch wenn Bjørn Einar Romøren jetzt als große WM-Hoffnung gilt, hat Bente-Lill keine Pläne zu ihrem Sohn nach Italien zu reisen, um die Weltmeisterschaften direkt vor Ort mitzuverfolgen.

"Das Skifliegen in Planica war schon immer das größte für mich. Da werde ich in dieser Saison dabei sein."

Deshalb kann es passieren, dass sie wieder auf Geschäftsreise während der WM-Wettbewerbe ist.

"Oh, ja. Das kann passieren, aber dann muss ich mir Zeit nehmen, um Bjørn Einars Sprünge sehen zu können", verspricht sie.